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Programme note: I am a composer who has been “in exile” from my country of birth for exactly half of my life (as I write this in 2024). To be clear, the choice to leave was entirely my own,
and I do not compare my experience with those of people who emigrate due to poverty, persecution or conflict. I left because I was seeking an environment in which
composing and a love of new music would make me part of a community (as opposed to an outsider), where contemporary art is more broadly valorised, where there was
no need to state time and again that the intention is not (necessarily) to provoke. My origins give rise to expectations from concert organisers about the nature of
my work—for example, there is often the assumption that I am trying to represent that vast and barren Australian outback in my music. In reality, nothing could be further
from the truth; on the rare occasions that I travel back to Australia, my jumbled accent again positions me as an outsider, and beyond a certain sense of familiarity
or nostalgia, I feel only an ambiguous connection to my so-called homeland.
In this work, I try to explore these notions... the subtle daily manifestations of an uprooted lifestyle, the impossibility of ever completely adapting to a new location,
the rejection of the notion that one “belongs” in a certain place.
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Als Komponist, der genau die Hälfte seines Lebens “im Exil” verbracht hat, bin ich daran gewöhnt, ein ständiger Außenseiter zu sein
(seit ich 2001 Australien verlassen habe, habe ich in Hongkong, Paris, London, New York und Basel gelebt und werde bald nach Freiburg in Deutschland ziehen). Um es klar
zu sagen: es war meine eigene Entscheidung, mein Heimatland zu verlassen, und ich vergleiche meine Erfahrungen nicht mit denen von Menschen, die aufgrund von Armut,
Verfolgung oder Konflikten auswandern. Ich bin gegangen, weil ich ein Umfeld suchte, in dem ich durch das Komponieren und die Liebe zur neuen Musik Teil einer Gemeinschaft
sein würde (im Gegensatz zu einem exzentrischen Außenseiter), in dem zeitgenössische Kunst mehr Wertschätzung erfährt und in dem es nicht nötig
ist, immer wieder zu betonen, dass es nicht (unbedingt) darum geht, zu provozieren. Ich fühle mich jedoch als «Ausländer» in Westeuropa zu Hause. Meine Herkunft weckt bei Konzertveranstaltern und Festivals oft Erwartungen an
die Art meiner Musik – z.B. dass ich versuche, das weite und karge australische Outback durch meiner Musik darzustellen. In Wirklichkeit könnte nichts weiter
von der Wahrheit entfernt sein. Bei den seltenen Gelegenheiten, bei denen ich nach Australien zurückkehre, macht mich mein wirrer Akzent wieder zum Außenseiter,
und abgesehen von einem gewissen Gefühl der Vertrautheit oder Nostalgie fühle ich kaum eine tiefe Verbindung zu meiner sogenannten Heimat.
In diesem Stück versuche ich, diese Begriffe zu erforschen... die subtilen täglichen Manifestationen eines entwurzelten Lebensstils, das Fehlen dessen, was
die meisten Menschen als tiefe Verbundenheit mit einem Ort, einer Nation, einer Gesellschaft empfinden, die Ablehnung der Vorstellung, dass man an einen bestimmten Ort «gehört».